Radiosendung am 18. Januar: „Kolumbien heute“

Jesus Emilio Tuberquia Zapata und Arley Antonio Tuberquia Usuga, die Sprecher der Friedensgemeinde San Jose, während eines Besuches in Wiesbaden. © Amnesty International Wiesbaden

In unserer nächsten Radiosendung am 18. Januar geht es um die aktuelle Situation in Kolumbien. Mehr als fünfzig Jahre fand in Kolumbien ein bewaffneter Konflikt statt, dessen Beginn auf die Mitte der 1960er Jahre datiert wird. Am 22. Juni 2016 vereinbarte die kolumbianische Regierung mit der größten Guerilla-Organisation, der FARC-EP, einen endgültigen Waffenstillstand. Dieser Waffenstillstand wurde im Jahr 2019 wieder aufgelöst. Weiterlesen

Filmabend: „Chocolate de Paz“ am 28. März

© Chocolate de Paz

© Chocolate de Paz

In Kooperation mit „Peace Brigades International“ laden wir herzlich ein zum Film mit anschließendem Gespräch am 28. März:

CHOCOLATE DE PAZ

Die Friedensgemeinde San José de Apartadó in Kolumbien weigert sich seit ihrer Gründung 1997, Partei für eine der im bewaffneten Konflikt beteiligten Gruppen zu ergreifen – Paramilitärs, Guerillagruppen oder die Armee – und kämpft mit gewaltfreien Mitteln für ein Leben in Frieden. Mehr als 250 Mitglieder der Friedensgemeinde und Zivilisten, die in der Gegend wohnten, sind seitdem getötet worden oder gewaltsam verschwunden. Die Gemeinde erhielt im September 2007 den Aachener Friedenspreis. Weiterlesen

Filmabend: Chocolate de Paz

© Chocolate de Paz

© Chocolate de Paz

Während der Internationalen Wochen gegen Rassismus zeigen wir in Kooperation mit dem Murnau-Filmtheater und Peace Brigades International am 26.03.2017 um 20.15 Uhr:    

Chocolate de Paz

Wir freuen uns sehr an diesem Abend die Produzentin und Regisseurin Gwen Burnyeat zum Filmgespräch begrüßen zu können.

Die Friedensgemeinde San José de Apartadó in Kolumbien weigert sich seit ihrer Gründung 1997 Partei für eine der im bewaffneten Konflikt beteiligten Gruppen zu ergreifen – Paramilitärs, Guerillagruppen oder die Armee – und kämpft mit gewaltfreien Mitteln für ein Leben in Frieden. Mehr als 250 Mitglieder der Friedensgemeinde und Zivilisten, die in der Gegend wohnten, sind seitdem getötet worden oder gewaltsam verschwunden.

Chocolate de Paz beschreibt die Erfahrungen der Friedensgemeinde, die sich nicht am Konflikt beteiligen will. Er durchläuft dafür den Prozess von Anbau und Produktion von Bio-Schokolade mit Beginn der Aussaat der Kakaopflanze bis zur Verarbeitung. Kakao ist der Erzählfaden, der uns Geschichten von Gewalt und Widerstandskraft in einer Gemeinde näher bringt, die versucht, neutral gegenüber allen Gewaltakteuren des Konfliktes zu bleiben. Der Film bietet einen Ausblick der Hoffnung und belegt, dass es mit großen Schwierigkeiten möglich ist, über menschliche Beziehungen und lokalen Handel Frieden von unten aufzubauen.

Zur Einführung zeigen wir eine 13 minütige englischsprachige Dokumentation des Regisseurs und Produzenten Ede Müller von Zabrisky Film über die Friedensgemeinde aus dem Jahre 2009. Der Film skizziert die komplexen Strukturen des kolumbianischen Konfliktes und zeigt auf, wie die Friedensgemeinde durch konsequente Neutralität und Gewaltfreiheit versucht, dem Konflikt zu widerstehen und diesen aufzubrechen.

Doku, GB/CO 2016, 55 Min., OMU, Regie: Gwen Burnyeat, Pablo Mejía Trujillo

Sonntag 26.03.17, 20.15 Uhr
Eintritt: 6 € / 5 €
Murnau-Filmtheater, Murnaustraße 6, 65189 Wiesbaden

Zum Programm der Internationalen Wochen gegen den Rassismus in Wiesbaden.


   

Kolumbien – Vertreter der Friedensgemeinde San José de Apartadó berichten

Kolumbien – Vertreter der Friedensgemeinde San José de Apartadó besuchen Wiesbaden

Seit ihrer Gründung im März 1997 ist die Friedensgemeinde San José de Apartadó im Departement Antioquia Opfer von vielfachen Menschenrechtsverletzungen durch armeeseitig unterstützte Paramilitärs, Mitgliedern von bewaffneten Gruppen und Mitgliedern von Guerillagruppen. Es kam im Laufe der Jahre zu mehr als 500 Menschenrechtsverletzungen wie Entführungen, Vergewaltigungen und Vertreibungen vom eigenen Land. Mindestens 185 Menschen bezahlten ihr Friedensengagement mit dem Leben.

Die im Jahr 2007 mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnete

Gemeinde duldet keine Waffen und keine Gewalt in ihrem Dorf, egal von welcher Seite. Die Mitglieder lehnen es ab, Waffen zu tragen und Informationen oder logistische Unterstützung an irgendeine der Konfliktparteien zu geben. Im Gegenzug verlangt die Gemeinde, dass die Konfliktparteien ihre Siedlungen nicht betreten und ihre Entscheidung zur Neutralität respektieren. Diese klare Absage an die Gewalt bleibt für die Menschen nicht ohne Folgen. Da bei den bewaffneten Gruppen der Grundsatz gilt »Wer nicht für mich ist, ist gegen mich«.

 Aus der Gemeinde zu Gast sind:

 Jesus Emilio Tuberquia Zapata ist eine der historischen Führungspersönlichkeiten der Gemeinde, Mitglied im Gemeinderat und legaler Vertreter der Gemeinde. Er wurde in der Vergangenheit immer wieder bedroht und war Mordanschlägen ausgesetzt.

 Arley Antonio Tuberquia Usuga hat an einem Film mitgewirkt, in dem das Massaker in San José de Apartadó im Februar 2005, bei dem 8 Personen auf brutale Weise umgebracht wurden, dokumentiert wird.

 Die beiden Gäste werden über die derzeitigen Friedensverhandlungen in Havanna ebenso sprechen, wie über den Vormarsch des Paramilitarismus und des Drogenhandels sowie über das Thema Straflosigkeit. Es soll jedoch auch ein Einblick in das Alltagsleben in einer nicht alltäglichen Gemeinde gegeben werden.

 Zur Einführung zeigen wir einen kurzen Dokumentarfilm von Ede Müller, zabriskyFILM

 Mittwoch, 30. Oktober 2013 um 20.00 Uhr

Restaurant Café de Colombia,
Emser Straße 44, 65195 Wiesbaden.
Eintritt frei