Seit über 50 Jahren setzt sich Amnesty International erfolgreich für den Schutz der Menschenrechte weltweit ein – unabhängig von Regierungen, politischen Parteien, Ideologien, Wirtschaftsinteressen und Religionen.
Auf Grundlage der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte wendet sich Amnesty gegen schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen. Amnesty ist Teil einer Bewegung, in der Menschen zusammenkommen, um sich gemeinsam gegen Menschenrechtsverletzungen einzusetzen – und zwar nicht abstrakt, sondern ganz konkret und für Tausende, die in Gefahr sind. 1977 erhielt Amnesty International den Friedensnobelpreis.
Drei Millionen Mitglieder unterstützen Amnesty International
Die Stärke von Amnesty liegt im freiwilligen Engagement von mehr als drei Millionen Menschen weltweit: Junge und Alte verschiedenster Nationalitäten und Kulturen beteiligen sich. Sie alle bringen unterschiedliche religiöse und politische Einstellungen und Lebenserfahrungen mit. Aber alle setzen ihre Kraft und Fantasie ein für eine Welt ohne Menschenrechtsverletzungen. Sie engagieren sich für die Opfer und unterstützen und schützen Menschenrechtsverteidiger. Jeder kann sich an unseren Aktionen beteiligen und Veränderungen bewirken. Das Credo von Amnesty International lautet: Du kannst.
In Wiesbaden gibt es zwei Gruppen von Amnesty International mit unterschiedlichen Schwerpunkten: die Gruppe 1541 und die Gruppe 1165.
Mehr allgemeine Informationen über die Arbeit und die Erfolge von Amnesty gibt es auf der Website von Amnesty International Deutschland.
Wie erfolgreich ist Amnesty International?
Hat die Arbeit von Amnesty International Erfolg? Kann man gegen Menschenrechtsverletzungen denn etwas tun? Ist das Schreiben von Briefen nicht nutzlos? Das sind Fragen, die wir oft gestellt bekommen. Obwohl unsere Arbeit erfolgreich ist, sind die Ergebnisse vielen nicht bekannt.
Dabei ist das Geheimnis unserer Erfolges eigentlich gar keines: Menschenrechtsverletzer fürchten die Öffentlichkeit. Diese Tatsache hat Amnesty für sich genutzt und unterschiedliche Methoden entwickelt, um die Verletzung von Menschenrechten und ihre Verursacher ins Licht zu rücken.
Eine Unterschrift kann Leben retten
Die “Briefe gegen das Vergessen”, unsere Eilaktionen und Unterschriftenlisten sind einige dieser erfolgreichen Methoden. Weltweit beteiligen sich Menschen aus den verschiedensten Ländern an unseren Aktionen und helfen per E-Mail, Brief oder Fax, drohende Menschenrechtsverletzungen zu verhindern oder begangene aufzuklären.
Die Erfolge sind sichtbar: Gefangene werden freigelassen, politische Morde werden untersucht, Folterungen eingestellt, Todesurteile umgewandelt, Untersuchungen eingeleitet oder medizinische Versorgung gewährt.
Ehemalige Gefangene berichten
Was letztendlich den Ausschlag für diese Verbesserungen gibt, läßt sich selbstverständlich nicht eindeutig sagen. Aber Tausende ehemaliger Gefangener sind sich sicher, dass die Aktionen von Amnesty International eine entscheidende Rolle für ihre Freilassung gespielt haben.
So auch Wei Jingsheng, der Mitbegründer der chinesischen Demokratiebewegung, der nach 18-jähriger Haft freigelassen wurde. In einem Brief an Amnesty schrieb er:
„Im Gefängnis wurde ich manchmal gut und manchmal schlecht behandelt. Zuerst wußte ich keinen Grund dafür, doch später fand ich heraus, dass der Druck von anderen Staaten eine wichtige Rolle spielte. Gleichwohl verbesserte sich meine Lage manchmal ohne erkennbaren Grund. Einmal fing ein Wachmann, der gewöhnlich nie mit mir sprach, eine Unterhaltung an. Wir schwätzten eine Weile und dann fragte ich ihn ganz beiläufig: „Ich glaube, in letzter Zeit sind weniger Briefe für mich gekommen, nicht wahr?“ Er schaute mich an und rief ungläubig aus: „Weniger? Wei, mein Alter, Du bekommst so viele Briefe“. Im selben Moment wurde ihm klar, was er mir gesagt hatte, und er rannte ohne ein weiteres Wort aus dem Zimmer.
Und dann erinnerte ich mich, was mir meine Freundin Marie Holzman über die Arbeit von Amnesty erzählt hatte, daß so viele Menschen ohne viel Aufhebens jahrelang Briefe zugunsten gewaltloser politischer Gefangenen verschickt haben. Die geistige Kraft, die ich daraus schöpfte, wog weit mehr als jede kleine Verbesserung meiner Haftbedingungen. Eure Arbeit ist so enorm wichtig für die Menschen, die unter politischer Unterdrückung leiden. Sie ist vielleicht viel erfolgreicher, als Euch selbst klar ist. Ich möchte Euch allen eine Botschaft schicken: Bitte macht weiter so.
Auf ewig Euer Freund Wei Jingsheng.“