„Lebensläufer“ – Szenische Lesung am 10. Dezember

Quelle: Claudia Dilay Hauf

Quelle: Claudia Dilay Hauf

2016 erreichten tausende geflüchtete Menschen unser Land. Tausende geflüchtete Menschen erreichten Deutschland aber auch während des Zweiten Weltkrieges und in der Zeit danach. Was passiert, wenn sich Menschen aus diesen beiden Gruppen kennenlernen und sich über ihr Leben und ihre Fluchtgeschichten austauschen? Davon erzählt die Lesung „Lebensläufer“ des gleichnamigen Projektes, das Brieffreundschaften zwischen jungen und alten Menschen mit Fluchtgeschichte angestoßen hat.

Die Idee dahinter: Ob des gleichen Schicksals begegnen sich die beiden Gruppen mit emphatischem Blick und Wertschätzung füreinander. In der Praxis mussten jedoch viele Schwierigkeiten überwunden werden. Behörden und Institutionen schirmen junge Geflüchtete ab; zudem haben viele der jungen Menschen Angst über ihre Fluchtgeschichte zu sprechen. Gleichzeitig verspürt die ältere Generation zum Teil eine gewisse Bitterkeit angesichts der großen Hilfsbereitschaft, die den aktuell Geflüchteten entgegengebracht wird. Denn sie selbst erlebte nach dem Zweiten Weltkrieg keine Willkommenskultur, sondern oft Ablehnung und einen Mangel an Wertschätzung der Gesellschaft gegenüber der eigenen Fluchtgeschichte.

Die Lesung des Brachland-Ensembles erzählt von der Bürokratie, die mal Antrieb und mal Bremse bedeuten kann; sie berichtet über Menschen, die sehr viel zu sagen haben, aber (noch) nicht gehört werden, bis hin zu den tatsächlichen Begegnungen zwischen zwei Generationen und ihren Geschichten, für die sich die Reise von „Lebensläufer“ gelohnt hat … und noch weiter geht.

Sonntag, 10. Dezember 2017 um 19.30 Uhr
Villa Schnitzler, Biebricher Allee 42, 65187 Wiesbaden
Eintritt frei

Veranstalter:
Amnesty International Wiesbaden, vhs Wiesbaden e.V., Freiwilligenzentrum Wiesbaden, Flüchtlingsrat Wiesbaden