Kino: „Der Mauretanier“ am 15. und 17. Oktober

60 Jahre Amnesty International: Filmreihe im Murnau Filmtheater:

Szene aus dem Justizdrama „Der Mauretanier“ von Kevin MacDonald © TOBIS Film GmbH

Mit dem Murnau-Filmtheater als Kooperationspartner zeigen wir:

Der Mauretanier – (K)Eine Frage der Gerechtigkeit

Kevin Macdonald (»The Last King of Scotland«) inszeniert den wahren Fall von Mohamedou Ould Slahi, den man 14 Jahre im Gefängnis von Guantanamo festhielt, ohne dass je Anklage erhoben wurde.

Auf Befehl der US-Regierung wurde der Mauretanier Mohamedou Ould Slahi (Tahar Rahim) bereits vor Jahren auf den Militärstützpunkt Guantanamo verschleppt und wird dort immer noch ohne Anklage oder Gerichtsverfahren festgehalten. Durch unzählige Verhöre und brutale Folter längst aller Hoffnung beraubt, ist deshalb nicht nur Slahi überrascht, als sich die US-Anwältin Nancy Hollander (Jodie Foster) und ihre Kollegin Teri Duncan (Shailene Woodley) plötzlich für seinen Fall interessieren.
Der Fall Mohamedou Ould Slahi: Ein Verrat an der Menschlichkeit.

Ohne selbst von seiner Unschuld überzeugt zu sein, bieten sie ihm sogar an seine Verteidigung zu übernehmen. Dabei stellen ihnen die US-Behörden immer wieder zahlreiche Hindernisse in den Weg, allen voran Militärstaatsanwalt Oberstleutnant Stuart Couch (Benedict Cumberbatch), der fest davon überzeugt ist, mit Slahi einen der Drahtzieher hinter den Terroranschlägen vom 11. September 2001 festgesetzt zu haben. Nach und nach bringt Nancy Hollanders kontroverser und aufopferungsvoller Einsatz Beweise und Fakten ans Tageslicht, die eine schockierende Verschwörung offenbaren und die klar gegen die freiheitlichen Grundrechte der US-Verfassung verstoßen. Für Slahi selbst zählt aber vor allem eins: Gerechtigkeit.

DER MAURETANIER ist mehr als nur ein ästhetisch und erzählerisch starkes Werk über die wahre Geschichte eines Überlebenskampfes. Der Film ist auch ein wichtiger und hochaktueller Beitrag zu einem der dunkelsten Kapitel der USA, das bis heute nicht abgeschlossen ist. Guantanamo ist ein realer Ort mit realen Häftlingen, in dem immer noch 40 Menschen auf einen fairen Prozess und ihre Freilassung warten

Die USA machten es bei der Entlassung von Slahi zur Bedingung, dass sein Heimatland ihm drei Jahre keinen Reisepass ausstellt – mittlerweile hat er einen und kann dennoch nicht fort. Visumsanträge, etwa für Deutschland, wo seine Ehefrau und sein zweijähriger Sohn Ahmed leben, wurden abgelehnt. Ein aktueller Antrag auf Familienzusammenführung läuft auffallend schleppend, das Verfahren habe bislang „wenig mit einem normalen Verfahren“ zu tun, sagte Slahis Anwalt der SZ schon im Februar. Da hoffte er noch, dass sein Mandant Anfang Juni dabei hätte sein können, als „Der Mauretanier“ als Eröffnungsfilm der Berlinale Deutschlandpremiere feierte. „Wenn du einmal ein Problem mit den USA hast, hast du es für immer“, sagt die von Tahar Rahim gespielte Hauptfigur einmal im Film. Ein Nebensatz, der in dieser Geschichte Hauptsatz sein könnte.

„Der Mauretanier“ ist ein sehenswerter, ein kritisch aktueller Eröffnungsfilm der Berliner Filmfestspiele. Ein sehr gut inszenierter Genrefilm, der die Universalität der Menschenrechte in den Mittelpunkt stellt.  (Jürgen Kiontke, Amnesty Journal)

„Der Mauretanier zeichnet einen Guantanamo-Fall nach, der keineswegs besonders speziell ist, der nur besonders gut dokumentiert ist. Vor allem als Fanal über die moralischen Abgründe, in die auch eine Supermacht abdriften kann, überzeugt Kevin Macdonalds eindringliches Drama.“ (programmkino.de)

„Fesselndes Politkino, das Kritik am amerikanischen Rechtsapparat und den Behörden übt“ (Cinema)

Regie: Kevin Macdonald, US/GB 2020, 130 min, DCP, DF oder OmU, FSK: ab 12, mit Tahar Rahim, Jodie Foster, Benedict Cumberbatch

Es gilt ab 1. Oktober das 2G-Modell mit diesen Regelungen im Murnau-Filmtheater:
Es gibt keine Maskenpflicht und notwendigen Abstände mehr,
Die Kapazität des Kinos ist dann wieder bei 100 Plätzen
Das Foyer steht wieder uneingeschränkt zur Verfügung
Ausgenommen von der 2G-Regelung sind Kinder unter 12 Jahren mit Negativnachweis (bspw. Testheft aus der Schule)
Ansonsten gibt es laut offizieller Regelung keinerlei Ausnahmen – derzeit auch explizit nicht für Leute, die sich nicht impfen können/dürfen. Auch dann nicht, wenn ein ärztliches Attest o.ä. vorliegt.

Mehr Infos zu unseren Aktivitäten rund um 60 Jahre AI finden sie im Flyer

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