Kino: „Der Rhein fließt ins Mittelmeer“ am 18. und 19.05.

Hannah in Der Rhein fließt ins Mittelmeer © Offer Avnon

In Kooperation mit dem Murnau-Filmtheater zeigen wir den Film:

Der Rhein fließt ins Mittelmeer

Die Shoah verbindet Israel und Deutschland auch Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und dem Holocaust. Autoren, Künstler und Filmemacher aus beiden Ländern beschäftigen sich immer wieder mit der Shoah, mit dem wie und warum und dem danach. So auch der israelische Regisseur Offer Avnon, der in seinem Essayfilm Der Rhein fließt ins Mittelmeer auf sehr persönliche, dezidiert subjektive Weise Fragen aufwirft.

Offer Avnon: „Als Sohn eines Holocaust-Überlebenden und als Mensch, der sich entschied, nach Deutschland zu emigrieren, suche ich nach den kognitiven Auswirkungen des Holocausts und dem möglichen Einfluss auf seine Wahrnehmung in unserer Gesellschaft. Die Interview-Sequenzen stellen einen inhaltlichen Rahmen für die Bilderwelten dar, die eine gewisse Autonomie entwickeln. Der subjektive Charakter des Films entsteht durch das starke Band zwischen uns und unserer Geschichte. Dass wir traumatisiert sind, erklärt sich von selbst. Das Thema, so persönlich und gefühlsgeladen es auch ist, enthält dennoch eine signifikante politischen Bedeutsamkeit, die ersichtlich wird, wenn der Film fortschreitet, die Landschaft langsam von Deutschland nach Polen wechselt und sich meiner Heimatstadt Haifa nähert, in der jüdische und arabische Menschen Seite an Seite leben.“

Nach 10 Jahren in Deutschland, wo er sich „die schöne Sprache des einstigen Erzfeindes angeeignet hat“, kehrt der Filmemacher nach Haifa zurück und blickt aus veränderter Perspektive auf seine Heimat.

„Manchmal fast enervierend zurückhaltend, fast ausweichend wirkt „Der Rhein fließt ins Mittelmeer“, aber genau darin liegt am Ende seine Qualität: Ein großes, natürlich nicht in 95 Minuten zu fassendes Thema vorsichtig umkreisend, Fragen aufwerfend, weiterführende Lektüre und Diskussionen anregend.“ (programmkino.de)

„Der Rhein fließt ins Mittelmeer betreibt die Sisyphusarbeit einer Verortung zwischen Philo- und Antisemiten, Bemühten und Gleichgültigen, Erinnern und Ausblendern. Kein Bild, kein Satz, der nicht mannigfaltige Assoziationen auslöste. Der Teufel steckt im Detail – dafür öffnet dieser Film die Augen.“ (Christoph Terhechte. Dok Leipzig)

Regie: Offer Avnon, IL 2021, 95 min, DCP, OmU, FSK: beantragt


Murnau-Filmtheater, Murnaustraße 6, 65189 Wiesbaden
Eintritt  8 € / 7 €

Tickets hier kaufen ► Donnerstag 18.05., 20.15 OmU

Tickets hier kaufen ► Freitag 19.05., 17.30 OmU