Wiesbaden positioniert sich gegen die Todesstrafe

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Wiesbaden hat sich der Aktion „Cities for Life – Städte für das Leben“ angeschlossen und spricht sich damit für eine weltweite Abschaffung der Todesstrafe aus. Am 30. November hat Wiesbaden zusammen mit zahlreichen weiteren Städten weltweit ihre Position ins rechte Licht gerückt.

Seit 15 Jahren gibt es die von der Gemeinschaft Sant’Egidio ins Leben gerufene weltweite Aktion „Cities for Life – Städte für das Leben“, mit der sich Städte für die Abschaffung der Todesstrafe aussprechen, indem sie jährlich am 30. November ein markantes Gebäude ihrer Stadt auf besondere Weise beleuchten. Über 2000 Städte auf fünf Kontinenten in mehr als 90 Ländern gehören inzwischen zu dieser Bewegung. In Deutschland sind über 160 Städte vertreten, darunter Berlin, München, Hamburg, Köln. Seit 2016 gehört nun auch Wiesbaden dazu.

Als äußeres Zeichen wurde am Abend des 30. November die Fassade der katholischen St. Bonifatiuskirche in der Luisenstraße in blauem Licht angestrahlt. Ein 2×3 Meter großes an der Fassade der Kirche befestigtes Plakat mit dem Logo der Aktion erklärte dazu: „Wiesbaden sagt NEIN!“ Amnesty International Wiesbaden und die Initiative gegen die Todesstrafe e.V. haben zeitgleich vor der Kirche mit einer Mahnwache und einem Informationsstand auf die Aktion aufmerksam gemacht und sind mit zahlreichen Passanten ins Gespräch gekommen.

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Die Todesstrafe ist mit Ausnahme von Weißrussland in ganz Europa abgeschafft. Diese Abschaffung ist bindende Voraussetzung für eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union. Das wird der Türkei im Zusammenhang mit der dort geplanten Wiedereinführung der Todesstrafe zurzeit nicht nur von deutscher Seite aus unmissverständlich signalisiert. Weltweit ist die allgemeine Tendenz zur Abschaffung der Todesstrafe eindeutig zu erkennen: waren es vor 30 Jahren erst 66, so sind es heute 141 Staaten, die die Todesstrafe nicht mehr anwenden.

Da Hessen gerade einen neuen Vorstoß unternimmt, den veralteten Passus über die Todesstrafe aus seiner Verfassung streichen zu wollen, hat Wiesbaden als Landeshauptstadt damit allerdings noch einen weiteren eigenen Grund, mit der Teilnahme an der Aktion „Cities for Life“ ein klares Zeichen gegen die Todesstrafe zu setzen.

Oberbürgermeister Sven Gerich: „Der Respekt vor menschlichem Leben verbietet die Todesstrafe. Sie ist eine grausame und unmenschliche Strafe, die gegen das Grundrecht des Menschen auf Leben und Würde verstößt. Deshalb ist es uns ein wichtiges Anliegen, ein Signal gegen die Todesstrafe zu setzen und bei der guten Aktion der Gemeinschaft Sant’Egidio mitzumachen.“

 

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